Was bedeutet bivalenter Betrieb bei Wärmepumpen?

Ein bivalenter Betrieb kombiniert die Wärmepumpe mit einem zweiten Heizsystem, um Spitzenlasten abzudecken.

Bivalenter Betrieb bei Wärmepumpen bezeichnet ein Heizsystem, das zwei verschiedene Wärmequellen nutzt. Primär arbeitet das System mit einer Wärmepumpe, die Umweltenergie in Heizwärme umwandelt. An sehr kalten Tagen, wenn die Effizienz der Wärmepumpe nachlässt, schaltet sich eine zweite Wärmequelle hinzu. Diese kann fossil oder alternativ betrieben sein. Ziel dieses Systems ist es, stets eine effiziente und bedarfsgerechte Beheizung zu gewährleisten, besonders in kritischen Betriebsphasen, um Komfort und Nachhaltigkeit zu optimieren. Unser Ratgeber erklärt die Funktionsweise, Vorteile und wichtige Überlegungen rund um den bivalenten Betrieb bei Wärmepumpen.

Unser Service auf einem Blick

Was versteht man unter einem bivalenten Betrieb von Wärmepumpen?

Bei der Betrachtung moderner Heizsysteme zeichnet sich der bivalente Betrieb bei Wärmepumpen durch seine Fähigkeit aus, zwei verschiedene Wärmequellen innerhalb eines Systems effizient zu nutzen. Diese Technologie stellt eine innovative Lösung dar, um die Energieeffizienz zu optimieren und den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu minimieren. Im Kern ermöglicht der bivalente Betrieb das Zusammenschalten einer Wärmepumpe mit einer zweiten Wärmeerzeugungsanlage, die bei Bedarf zusätzliche Energie liefert. Diese Konfiguration ist besonders in Gebieten mit kälterem Klima von Vorteil, wo die Leistung einer einzelnen Wärmepumpe bei extrem niedrigen Außentemperaturen möglicherweise nicht ausreicht, um den gesamten Wärmebedarf eines Gebäudes zu decken.

Die zwei Betriebsmodi innerhalb eines bivalenten Systems werden als bivalent-alternativ und bivalent-paralleler Betrieb bezeichnet. Beim bivalent-alternativen Betrieb schaltet das System zwischen der Wärmepumpe und der zweiten Wärmequelle um, basierend auf der Außentemperatur und dem aktuellen Energiebedarf. Diese Betriebsweise zielt darauf ab, vorwiegend die Wärmepumpe zu nutzen und die zusätzliche Wärmequelle nur dann hinzuzuschalten, wenn die Kapazität der Wärmepumpe nicht ausreicht. Im Gegensatz dazu arbeiten im bivalent-parallelen Modus die Wärmepumpe und die zweite Wärmequelle gleichzeitig. Dies geschieht in Phasen hoher Nachfrage, um gemeinsam die benötigte Wärmemenge zu erzeugen.

Die Entscheidung, welches bivalente System implementiert wird, hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der geografischen Lage des Objektes, den spezifischen energetischen Anforderungen des Gebäudes und den Präferenzen des Betreibers hinsichtlich Energieeffizienz und Betriebskosten. Bivalente Systeme bieten den Vorteil, die Effizienz der Wärmepumpe zu maximieren und gleichzeitig eine zuverlässige Wärmeversorgung auch bei extremen Witterungsbedingungen zu gewährleisten. Zudem fördern sie die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und können zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen.

Die Implementierung eines bivalenten Betriebs bei Wärmepumpen setzt voraus, dass die beteiligten Systemkomponenten aufeinander abgestimmt sind und effizient miteinander kommunizieren können. Dazu gehören die Auswahl einer geeigneten Wärmepumpe, die Bestimmung der zweiten Wärmequelle (beispielsweise ein Gas- oder Ölbrenner, Solarthermieanlagen oder auch festbrennstoffbasierte Systeme) sowie die Integration eines intelligenten Steuerungssystems, das die optimalen Betriebsbedingungen in Echtzeit analysiert und anpasst.

Darüber hinaus sind die initialen Installationskosten eines bivalenten Systems häufig höher als die einer einzelnen Wärmepumpe, was eine sorgfältige Budgetplanung und Kosten-Nutzen-Analyse erfordert. Langfristig können jedoch die Energieeinsparungen und die Vorteile einer verbesserten Umweltbilanz die anfänglichen Investitionen rechtfertigen.

Die Wahl eines bivalenten Systems kann auch rechtliche und regulatorische Implikationen haben, da nationale oder lokale Vorschriften hinsichtlich der Installation und des Betriebs von Heizsystemen sowie der Nutzung erneuerbarer Energien berücksichtigt werden müssen. Es ist daher ratsam, vor Beginn eines solchen Vorhabens eine umfassende Beratung durch Fachexperten einzuholen, um sicherzustellen, dass alle relevanten rechtlichen Anforderungen erfüllt werden.

Fazit

Zusammenfassend bietet der bivalente Betrieb bei Wärmepumpen eine zukunftsorientierte Lösung, um den Wärmebedarf von Gebäuden energieeffizient und umweltschonend zu decken. Durch die intelligente Kombination unterschiedlicher Wärmequellen ermöglicht dieses System eine optimale Anpassung an wechselnde klimatische Bedingungen und energiepolitische Rahmenbedingungen. Die Investition in ein bivalentes Heizsystem stellt somit einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger und ressourcenschonender Energieversorgung dar.

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